Samstag, 18. Dezember 2010

Der letzte Eintrag...

Es sind bereits drei Tage vergangen, seitdem ich in das Flugzeug verlassen habe und meine Schuhe in den frischen Schnee auf der Landebahn Berlin Schönefelds gesetzt habe. Ich bin in mein altes Leben eingetaucht, schon bevor ich es realisiert hatte. Aber 2000 Fotos können nicht lügen: Ich war 4,5 Monate lang in Italien.
Und der letzte Tag war perfekt um alles abzurunden.
Ein letztes mal noch schien die italienische Sonne für mich vom blauem Himmel. Auf meinem Weg zum Bahnhof traf ich Jasper, der mir mit meinem Gepäck half. 33 Kilo wollen erst mal vom Haus zum Bus und vom Bus zum Bahnhof gerollt werden und dann noch die Treppen hinunter und wieder hoch getragen, denn der provisorische Bahnhof hat immer noch keinen Aufzug. Vorher aber gönnten Jasper und ich uns noch eine cremig-süße heiße Schokolade in unserem Lieblingscafé. In Italien ist diese so dick, dass man sie löffeln muss. Das ist ja das tolle daran.
Und dann der Weg von Parma nach Mailand: 1,5 Stunden lang im Regionalzug durch die inzwischen durchweg neblige Welt. Da war kein Haus oder Baum mehr zu sehen, zumindest nicht auf dem Lande. In Mailand sah das dann schon wieder anders aus. Das Gepäck habe ich erst mal am Bahnhof abgegeben. Ich hatte nämlich noch 3 Stunden Extrazeit eingeplant, um mich mit Danijel und Stanislava zu treffen, die gerade in Mailand weilten. Stasa musste arbeiten - die Ärmste hatte am Morgen verschlafen und konnte nicht mitkommen. Echt schade! Dafür haben Danijel und ich und noch eine sehr gruselige Kirche mit einer Kammer geschmückt mit menschlichen Gebeinen angesehen und dann passend dazu bei McDonalds zu Mittag gegessen. Man möge mir verzeihen, aber Pasta und Pizza möchte ich in den nächsten Tagen erst mal nicht mehr sehen.
Nach einem Kurzausflug ins zeitgeschichtliche Museum, von wo aus man einen wunderbaren Blick auf den Domplatz hat, musste ich dann auch zum Bahnhof, mein Gepäck holen und mich in den Shuttle-Bus zum Flughafen setzen. Das ist ein Leben - ein junger Mann, der einen zum Bahnhof bringt, ein anderer, der einen zum Bus bringt und ein nächster, der am Flughafen auf einen wartet - ich glaube, ich kann wohl nicht meckern...
Der letzte musste allerdings dann doch noch etwas länger warten. Dank des Schneefalls in Berlin hatte unser Flug nämlich etwa 40 Minuten Verspätung. Aber nach 4,5 Monaten macht das nun auch nichts mehr aus. Die Landebahn wurde extra für uns gefegt, weshalb wir noch 25 Minuten lang in Kreisen um Berlin zogen. Aber dann hieß es endlich, wir seien zum Landen bereit.
Man konnte da draußen nichts weiter sehen, als Wolkennebel - dennoch hat der Pilot es geschafft, den Flieger weich und sicher auf der Bahn abzusetzen. Da können sich Lufthansa und Swiss-Air noch etwas von abschauen! Genauso wie vom äußerst amüsanten Chef der Stewards und Stewardessen. Nachdem schon seine Begrüßungsrede trotz der Verspätung einige Lacher hervorgerufen hatte, konnte er auch mit seinen Abschiedsworten punkten:
"We have now arrived in Antarctica, formerly known as Berlin ... And in case you live here: Welcome home".
Solche Worte konnten doch nur noch von meiner Familie und meinen Freunden getoppt werden, die mich via Handy willkommen hießen. Und natürlich von meinem Freund, der bereits am Flughafen auf mich wartete und dem ich auch gleich in die Arme fiel...

Dies hier wird der letzte Eintrag in meinem Blog "Nadine in Parma" sein. Ich denke, dass ich einmal dorthin zurückfliegen werde, aber eher aus touristischen und nostalgischen Gründen. Mein Studium ist fast beendet, ein ERASMUS-Semester wird es also kaum noch geben.
Aber es gibt ja auch noch andere schöne Länder und Orte, in die man reisen kann. Vielleicht wird es also noch weitere Blogs dieser Art geben. Wenn dem so ist, dann sage ich euch natürlich Bescheid.

Ich danke auf jeden Fall allen meinen Aufmerksamen Lesern. Es ist ein gutes Gefühl zu wissen, dass so viele Leute sich dafür interessieren, was man macht. Und ich danke natürlich auch allen jenen Protagonisten, die mir so viele schöne Geschichten beschert haben und die sich nicht beschweren, wenn man diese auch niederschreibt. Es war eine schöne Zeit mit euch allen. Vielen vielen Dank. Ich hoffe sehr, wir bleiben in Kontakt.

Ganz liebe Grüße
von Nadine
aus Berlin

Donnerstag, 9. Dezember 2010

Nur noch eine Woche Parma ;(

Ich wussste es schon, bevor ich hierher gekommen bin - es wird einen Tag geben, an dem ich auf dieses ERASMUS-Semester zurückblicke und noch einmal alles Revue passieren lasse. Dann packe ich meinen Koffer, mache mich auf zum Flughafen und das Abenteuer geht zu Ende.
Noch ist es nicht so weit. Noch habe ich genau 5 Tage hier in Parma. Natürlich gibt es sehr viele Dinge, die ich gerne noch gemacht hätte, aber das macht nichts. Parma verschwindet ja nicht einfach, nur weil ich weg bin.
Auf jeden Fall war es ein aufregendes Semester - und ein tolles obendrein. Und dann habe ich auch noch mal Besuch von meinem Freund bekommen :).
Dieses Mal sind wir nicht gleich aus der Stadt geflüchtet, sondern haben einen gemütlichen Spaziergang gemacht. Der Weihnachtsbaum war hell erleuchtet, als ich zum Bahnhof gefahren bin. Als ich dann mit Freund an der Hand zurückkam, waren die Lichter wieder aus. Ich warte immer noch darauf, dass sie wieder angehen, allerdings hängen im Moment sehr viele weiße Kugeln sowie rosa und blaue Schleifchen daran - da muss ich wohl noch länger warten.
Ansonsten hängt die Beleuchtung allerdings inzwsichen und erleuchtet jeden Abend die Straßen.
Ganz ähnlich sieht es in Mantua aus, wo uns der Zug am Samstag hinbrachte. Eine traumhafte Stadt, ihreszeichens Weltkulturerbe und man sieht auch gleich, warum. Die Gebäude sind so alt wie beeindruckend, die Straßen erinnern an die alten Filme und zusammen mit der vorweihnachtlichen Stimmung ergibt sich ein ganz wunderbares Gesamtbild.
Am Sonntag haben wir uns Parma dann auch noch mal im Hellen angesehen. Und dann wurde gekocht. Ich musste doch den Übriggebliebenen hier im Studentenwohnheim mal meinen Freund vorstellen. Dazu haben wir natürlich auch noch zwei Kerzen angezündet: So wie es sich gehört am zweiten Advent.
Ich freue mich schon auf den nächsten, dritten Advent. Dann wird zwar bereits Aufbruchsstimmung herrschen, aber davon lassen wir uns sicher nicht abhalten. Lebkuchen schmecken immer. Und vielleicht probieren wir ja auch mal das typisch italienische Pannetone...

Mittwoch, 1. Dezember 2010

Ich kriege Besuch!!! :)

Und das merkt man auch sehr deutlich. Wenn man nämlich Besuch hat, dann wird schlichtweg auch mal ein bisschen weniger gearbeitet (und Blog geschrieben) und ein bisschen mehr erlebt.
Im Klartext heißt das, dass ich mit meiner Freundin (aus personenschutzrechtlichen Gründen sei sie hier als B. bezeichnet :) ) auch noch mal ganz andere Orte erkundet habe.
Zum einen hier in Parma - wo in den vielen kleinen Nebenstraßen noch viele unzählige Kirchen versteckt liegen, zum anderen in der näheren Umgebung, die ja durch die günstigen Zugpreise recht gut zu erreichen ist.
Mit Mailand haben wir begonnen. Das ist ja auch das einfachste, wenn man mit dem Flughafenbus direkt vor dem Hauptbahnhof landet. Und siehe da: In Mailand steht schon ein riesengroßer Weihnachtsbaum und leuchtet freudig vor sich hin. Und die Weihnachtsbeleuchtung ist auch schon angeschaltet. Darauf warte ich ja in Parma immer noch...


Milano


Parma am Dienstag

Dienstag haben wir erst einmal Parma erkundet. Dabei hat es sich noch einmal von der schönsten Seite gezeigt. Leuchtend blauer Himmel mit Sonne und 12 Grad. Da macht ein Stadtbummel doch Spaß. Und dank des Umstands, dass ich ja doch noch ein bisschen arbeiten musste, kamen wir erst kurz vor Schließung im Puppenmuseum an - und durften es daher kostenlos besichtigen. Die 15 Minuten haben auch tatsächlich ausgereicht um alles zu sehen und fast alles zu fotografieren.


Irgendwie gruselig...

Da ich B. am Mittwoch mit Freunden zusammen nach Florenz geschickt hatte, konnte ich genug vorarbeiten um Freitag und Samstag doch noch einige Ausflüge zu machen.
Freitag erstürmten wir Modena - und sind erst mal in die komplett falsche Richtung gelaufen. Auf dem durchgefrorenen Heimweg sind wir dann aber doch noch mal quer durch die malerische Innenstadt gekommen, was dann doch meine Erwartungen an besagte Stadt erfüllte.


Erster Eindruck von Modena


Die Innenstadt gegen Abend

In Piacenza haben wir uns daher gleich die Karte zur Hand genommen. Ein schönes kleines Städtchen. Und soooo viele Kirchen.


Eine der unzähligen Kirchen in Piacenza


Piazza dei Cavalli

Inzwischen hatte es in Parma auch schon ordentlich zu schneien begonnen. Zum Glück war dies nur wenige Kilometer in Bergamo scheinbar nicht der Fall. So gab es keine Probleme, als ich besagte Freundin am Sonntag zum Bahnhof brachte. Nur zu viel Regen, um sich Bergamo noch mal wirklich anzuschauen. Aber wir waren ja auch so lange genug unterwegs.


Bergamo - Weihnachtsbeleuchtung


Parma am Montag darauf


Letzte Änderungen

Noch in Berlin (nadinemes, 01.Dez 11, 21:03)

Willkommen in Berlin!!! Das war... (ichbinvcp, 24.Dez 10, 20:40)

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Nur noch eine Woche Parma ;( (nadinemes, 09.Dez 10, 20:36)

Ich kriege Besuch!!! :) (nadinemes, 01.Dez 10, 19:55)