Hannibal Lecter in Florenz

Es ist nicht unbedingt die beste Bekanntschaft, die man machen kann, aber dieser Hannibal genauso harmlos wie eine kleine Maus. Eigentlich sogar noch harmloser, denn eine Wachsfigur kann ja nicht mal Kabel durchknabbern. Trotzdem finde ich ihn immernoch gruselig, egal, wo, wie, oder in welchem Zustand ich ihn sehe - also: - SEIN Zustand natürlich!



Aber fangen wir von vorn an.
Heute machen wir uns auf, um nach drei Tagen Aufenthalt außerhalb der Stadt endlich mal die Innenstadt zu erkunden. Nach dem Frühstück müssen wir uns ein wenig beeilen, um den Bus zu bekommen, der uns zu unserer Stadtführerin bringt. Sie ist eine Freundin der Professorin und macht das sogar kostenlos für uns - und dabei wirklich gut. Geduldig bleibt sie überall stehen um die zahllosen Fotosessions abzuwarten. Meine Kollegen lassen sich überall ablichten: Jeder Baum, jedes Haus, jedes Mauerwerk, jede Straße wird zur Kulisse ihrer Porträts und bald haben sie mich damit auch angesteckt.



Gemeinsam wandeln wir durch die florentinischen Gassen und bewundern historische Zeugnisse, kosten vom originalen Gelato und genießen die leicht begehbaren Straßen. Denn in ganz Italien sind zur Zeit Ferien und alle Italiener stömen hinaus in die weite Welt. Das heißt allerdings auch, dass sehr viele der Geschäfte geschlossen sind. Gäbe es nicht einige tapfere Verkäuferlein, käme Florenz vermutlich einer Geisterstadt nahe.
Nach den obligatorischen touristischen Besichtigungen des Doms und der Cattedrale di Santa Maria del Fiore und der Ponte Vecchio wenden wir uns dem Giardino Boboli zu.



Dieser ist groß genug, um sich ausgiebig die Füße zu vertreten, etwas Sonne zu tanken und in der Porzellanausstellung kann man bei milderen Temperaturen wieder etwas zu Kräften kommen.
Allerdings auch nicht genug, denn wir sind nun wirklich erschöpft und treten die Heimreise an. Schließlich soll heute Abend beim Social Dinner noch ordentlich geschlemmt werden - und dafür müssen wir vorher dringend noch duschen!
Mehr dazu also später noch.

Wow, ich kann nur sagen, wow. wie eine Frau, begleitet von einem E-Pianisten, es schafft, eine ganze Kirche mit ihrer Stimme auszufüllen! Leider habe ich ihren Namen nicht mehr im Kopf, ich sollte das nachtragen. Aber ihre Stimme ist wirklich einprägsam. Mit verschieden Opernstücken aus aller Welt schafft sie es fast, mich zu Tränen zu erweichen. Und dabei ist sie so unglaublich nett. Im übrigen werden auch sie und der Pianist zu Kulissen umfunktioniert. Immer und immer wieder kommen Studenten, stellen sich in ihre Mitte und lassen sich ablichten. Unglaublich.
Danach geht es zum "Social Diner". Das heißt: traditionelle italienische Pizza aus dem original Steinofen des Hauses, direkt vor unseren Augen zubereitet. Und natürlich auch super lecker!



Danach bereue ich meine Offenheit ein bisschen. Denn es hat sich herumgesprochen, dass ich Gitarre spiele und natürlich lässt sich auch immer irgendwo im Haus eine Gitarre finden. Und schon sitze ich damit zwischen allen Stühlen und versuche mich verzweifelt an Akkorde zu erinnern. Diejenigen, die im ebenfalls aufgefundenen Gesangbuch stehen, sind nämlich ziemlich kompliziert und ohne meine Grifftabellen bin ich ganz schön aufgeschmissen. Auch das Zusammenspiel mit der großen Cantante erweist sich als schwierig, denn die Lieder die ich kenne, kennt sie nicht, und die Lieder, die sie kennt, kenne ich nicht. Aber wir sind uns einig, dass die Gitarre noch öfter rausgeholt werden sollte. Viellicht beim Abschiedsabend, wahrscheinlich aber auch schon früher.


Hey du,

so ein Schreck! Ich warte auf ein Bild von dir im Blog :). Vielleich wäre es besser, zuerst dein Bild, und dann die andere :)

Liebe Grüsse!!

Siehst du, da hättest du gar nicht so traurig sein müssen, dass deine liebe Gitarre hier bleiben musste. Ich habe inzwischen ja auch das Klavier vom Estland-Auswanderer erhalten und haue mit größtem Vergnügen gewaltig in die Tasten. Erstaunlich wie viele Stücke noch in meinen Fingern 'einprogrammiert' sind und erschreckend wie schlecht ich im Notenlesen geworden bin....Trotzdem ist es im Großen und Ganzen recht anhörbar. Ich frag mich nur, warum Wolfgang auf einmal nicht mehr kommen will...?! :-p

Letzte Änderungen

Noch in Berlin (nadinemes, 01.Dez 11, 21:03)

Willkommen in Berlin!!! Das war... (ichbinvcp, 24.Dez 10, 20:40)

Der letzte Eintrag... (nadinemes, 18.Dez 10, 01:30)

Nur noch eine Woche Parma ;( (nadinemes, 09.Dez 10, 20:36)

Ich kriege Besuch!!! :) (nadinemes, 01.Dez 10, 19:55)