Ich habe nie gelogen!

Mal wieder ist es sechs Uhr in der Frühe, als wir uns gestern aus dem Bett schälen. Als ich schon etwas zeitiger nach unten komme, um am Piazza Niccolo Tomaso noch eine Flasche Wasser zu besorgen (ja, die Geschäfte machen hier morgens um 6.30 Uhr auf, auch wenn sie den ganzen Nachmittag geschlossen sind), ist noch nicht einmal die Breakfast-Box da. Aber dafür hat man ja Kommilitonen die man sorglos mit der Mitnahme der wertvollen Kraftstoffe betrauen kann.
7.05 Uhr bringt uns ein Bus zu Stazione Centrale und von dort aus geht es weiter nach Rom. Der Schnellzug braucht dorthin nur anderthalb Stunden, genug Zeit, um noch ein bisschen zu schlafen. Nachdem wir mit der U-Bahn direkt bis zum Kollosseum gefahren sind, gibt es schon die erste Verlustmeldung: Ein Portemonnaie wurde gestohlen! Die Kreditkarte und eine ganze Menge Geld des ältesten DILL-Studenten sind damit erst mal weg. Die Hintertaschen der Hose sind nun mal in der überfüllten U-Bahn nicht gerade der sicherste Platz, um so etwas zu verstauen. Daher stehen wir noch eine Weile untätig herum, während er in Pakistan anruft und jemanden mit der Sperrung der Karte zu beauftragen. Nur gut, dass sein Reisepass noch da ist!


Das Kollosseum

Dann beginnen Frederico und Frederica, beide Parmeggiani, aber ersterer geborener Römer, mit der Touri-Führung. Zuerst geht es zum Kolloseum, dann am Forum Romanum vorbei bis zum Capitolino. Frederico erklärt uns, dass das Wort "Capital" für "Hauptstadt" daher kommt, dass die Römer einst diesen Ort, an dem sie ihre Regierung etalierten "Capitolino" nannten. Außerdem zeigt er uns auch eine altrömische Version des SPA - allerdings leider nur von Ferne, und außerdem kann man dort leider auch kein Bad mehr nehmen. Bei der italienischen Hitze könnten wir das gut gebrauchen, obwohl das Wetter es gut mit uns meint und uns eine Wolken vor die Sonne schiebt, damit wir nicht ganz zu Krebsen werden.


Diese Ägypter-"Statue" schaut etwas komisch drein. Ob das wohl an der Hitze liegt?

Auf der spanischen Treppe wird sich erst mal gesammelt für das obligatorische Gruppenfoto. Es ist ja nicht so, dass wir auch an jedem anderen Ort tausende Male anhalten um von jedem hunderte von Fotos zu machen. Aber ich glaube, diese Angewohnheit habe ich schon einmal erwähnt.


Auch coole Jungs müssen ihre Coolness ständig im Bild festhalten :)

An der Fontana di Trevi haben wir erst mal eine halbe Stunde lang Mittagspause, bevor Christin uns allen ein leckeres Eis spendiert. Das ist wohl das schokoladigste Nutella-Eis, das ich jemals gegessen habe. Und das merkwürdige daran ist: Es ist weiß! Weiß mit brauner Schokocreme gemischt. Sollte ich mir gedanken über Farbstoffe in Nutella machen? Möglicherweise.
Mit dem Eis in der Hand stimmen wir alle ein kleines Geburtstagsständchen an, denn Patience, eine Studentin aus Urugay, hat heute Geburtstag. Sie ist total überrascht und wirkt sehr glücklich. Auch, als ich sie auf dem Weg zum Vatikan frage, ob dieser Geburtstag nicht sehr anstrengend ist, sagt sie, er sei zwar anstrengend, aber auch einer der besten Geburtstage, den sie je hatte. Wer kann schon von sich behaupten, an seinem Geburtstag eine zivilisationprägende Weltstadt besucht zu haben. Naja, ich wohne in Berlin, insofern... Aber das ist trotzdem etwas anderes.
Nach dem Besuch des Sankt-Petersdoms geht es weiter zum Bocca della Verita. Jetzt wird es spannend, denn es heißt, wenn ein Lügner seine Hand in den "Mund der Wahrheit" legt, dann wird er sie verlieren. So stehen wir denn murmelnd und zitternd Schlage, immer erwartend, dass doch noch jemanden dieses Schicksal ereilt. Um mich muss ich mir ja keine Sorgen machen, ich weiß ja, dass ich niemals gelogen habe. Und hier kommt auch der Beweis dafür:


Beide Hände noch dran!

Aber auch alle anderen DILL-Studenten sind reine Unschuldslämmer. So sind sie, die Informationswissenschaftler; immer eifrig, zuverlässig und ehrlich. Immer. Klar!

Die Rücktour von Rom nach Florenz wird um einiges länger. 20 Euro haben wir pro Person gespart, dadurch, dass wir nun den vierstündigen Trip auf uns nehmen. Doch dieser bleibt nicht ereignislos. Mir stockt fast der Atem, als ein Mitreisender, um dem Kontrolleur die Karte zu zeigen, seinen sichtlich schweren Koffer aus der Gepäckablage über sich nehmen will und dann samt Koffer auf den Boden fällt. Doch es scheint bei dem Schreck zu bleiben. Das erste, was der Fahrgast, nachdem er sich erhoben hat tut, ist einen Reißverschluss zu öffnen, die Fahrkarte herauszunehmen um sie dem Schaffner vorzuzeigen. Dann postiert er den Koffer seelenruhig wieder über seinem Kopf. Da hat er noch mal Glück gehabt!


Na das klingt ja ganz so als ob ihr neben der vielen Arbeit auch noch zum Sightseeing kommt. Tolle Fotos! Ich will auch Sonne, bei uns regnet es viel und es kommt mir schon wie Herbst vor.

Ach ja, wenn du wieder nach D zurück kommst wird deine Schwester in einer 3-Raum.Wohung wohnen. Am Mittwoch unterschreibe ich meinen neuen Mietvertrag

:-)

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Noch in Berlin (nadinemes, 01.Dez 11, 21:03)

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