Dienstag, 7. September 2010

Regen in Parma

Da fährt man extra nach Italien, um mal einen richtigen Sommer zu haben, und dann regenet es hier plötzlich die ganze Zeit. Zumindest sagt der Wetterbericht für die nächsten drei Tage weiterhin Schauer und Gewitter an. Und die Temperaturen liegen zwischen 20 und 25 Grad - es fühlt sich aber viel kälter an!
Aber ich will ja nicht die ganze Zeit über das Wetter reden. Um das zu verhindern muss ich allerdings gestehen, dass ich heute kein glänzendes Beispiel für die deutsche Pünktlichkeit bin. Es ist 8 Uhr morgens, als ich ganz gemütlich aufstehe, und es ist 9 Uhr morgens, als mir in den Sinn kommt: "Wollten wir uns nicht heute schon um 9 treffen?" Ja, wollten wir. Also mache ich mich schnellstens auf den Weg zum Bus. Aber irgendwie biegt der einfach nciht in die Straße ein, von der ich dachte, er würde sie passieren. Also fahre ich wieder mit dem nächsten Bus zurück und laufe den Rest der Strecke. Als ich im Raum ankomme, fehlen immer noch 6 Personen, 5 tauchen den ganzen Tag lang nicht auf. Entweder, sie kommen nicht aus den gemütlichen Betten, oder sie haben einfach keine Lust. Immerhin wird mir auch (nach 45 Minuten Verspätung) gesagt: "Du hast nichts verpasst." Das ist natürlich nicht ganz richtig. Aber momentan werden einfach immer noch so viele organisatorische Sachen geklärt, die für mich entweder nicht, oder noch nicht relevant sind. Daher bin ich auch nicht allzu verzweifelt über die Verspätung.
Was allerdings wirklich interessant ist heute, sind die Informationen über Sprachkurse. Die Italienisch-Kurse für Erasmus-Studenten beginnen erst am 27. September. Bis dahin muss ich also auf eigene Faust meine Sprachkenntnisse erweitern. Und natürlich gibt es Sprachkurse in anderen Sprachen nur mit Italienisch als Lehrsprache. Spanisch lernen mit einem Italienischen Lehrer? Das wird lustig!
Heute Nachmittag gibt es noch eine kleine Zusammenfassung über die Geschichte Parmas. Gerade mal 1,5 Stunden braucht die Dozentin, um uns durch ca. 2300 Jahre Geschichte zu führen. Und mir kommt es sogar noch kürzer vor. Auf jeden Fall habe ich mir vorgenommen, den kleinen Ort Busseto zu besuchen, in welchem mein Lieblingsopernkomponist geboren wurde. 40 Minuten soll es dauern, mit den Bus in Verdis Heimatstadt zu fahren. Eigentlich wollte ich ja mit Rad dahin fahren, wenn ich endlich den Laden finde, in dem es gebrauchte Drahtesel für unter 30 Euro geben soll. (Hier in Parma fährt jeder mit dem Rad, das erinnert mich sehr an Ludwigsfelde.) Aber bei der Entfernung nehme ich vielleicht doch lieber den Bus. Und das auch erst, wenn ich wieder ein bisschen Blau am Himmel sehe...

Montag, 6. September 2010

Ludwigsfelde ist nicht im System!

Es ist merkwürdig, wenn ein italienischer Mitarbeiter der Universität Parma mich ansieht und weder meine Nationalität noch meinen Namen kennt, aber schon den Ort, aus dem ich komme.
So geht es mir heute morgen, als ich nach einer Einfrührung in das Uni-Systems in Parma versuche, mein "Booklet" zu bekommen. Ein kleines Buch, was mich als Parma-Studentin ausweist und mir ermöglicht, all meine Prüfungen und Noten einzutragen.
Heute bekomme ich es nicht, denn dazu müssen meine Daten in das System eingetragen werden. Und dazu muss das System die Stadt Ludwigsfelde kennen. Und dazu musste heute morgen eine e-Mail an den Verantwortlichen geschrieben werden, damit dieser meine kleine Geburtstadt in den Computer speist. So kompliziert kann das sein. Aber das macht ja nichts. Ich kann ja noch ein wenig auf den Studentenausweis warten. Und auf den Mietvertrag. Und...
Und während ich warte, machen wir heute Nachmittag erst mal eine kleine Touri-Tour durch Parma, lernen einige wichtige Orte kennen und lassen uns etwas über die Historie Parmas erzählen. Ich bin sehr gespannt, was sie uns zeigen werden, zumal heute auch gutes Wetter zum laufen ist. Der Himmel ist wolkig und es ist angenehme 20 Grad warm. Aber eigentlich wäre mir wärmeres Wetter dann doch lieber...

Freitag, 3. September 2010

Abgeschnitten von der Außenwelt...?

Ich bin wieder da. Mit dem Internet ist es im Moment noch etwas schwierig. Im Studentenwohnheim haben wir (noch) keines. Angeblich wird es in 2-3 Wochen realisiert, aber wer weiß, vielleicht sind es ja auch 2-3 Monate.

Zunächst aber zum gestrigen und heutigen Tage.
Gestern treffen wir uns 7 Uhr, um 7.30 Uhr um mit dem Bus nach Parma aufzubrechen. 7.28 Uhr sind alle Koffer im Kofferraum. Pat, unsere englische Professorin, ist davon genauso begeistert wie überrascht. Pünktlichkeit ist sie in Italien nicht gewohnt.
In Parma geht es erst mal ins Wohnheim. Es stellt sich schnell heraus, dass die Wohnheimzimmer weder den Bildern im Netz entsprechen, noch, dass sie so aussehen, wie das, was wir uns angesehen hatten. Das nämlich war ein Appartment für 700 Euro im Monat und ist uns ein kleines bisschen zu teuer.
Wie dem auch sei, ich lande in meinem eigenen kleinen Zimmer mit Küche und Bad und teile mir lediglich den Eingangsflur mit Christin. Und das Zimmer ist wirklich schön. Sehr effizient eingerichtet mit Bett, Schreibtisch, Kleiderschrank, Esstisch, zwei Stühlen und einer Küche in auf ca. 17 qm - das war bestimmt ein deutscher Architekt.
Danach kümmern wir uns um die Steuernummer. Anna-Maria sagt mir zwar, dass ich die wohl nicht brauchen werde, aber ich bin glücklich, dass ich sie doch beantrage und bekomme, denn gestern Abend sagt mir der freundliche Herr von Vodafone, dass er sie für den Kauf der italienischen SIM-Karte unbedingt sehen muss.
Zwischendurch stürmen wir dann auch noch den IKEA-Markt außerhalb der Stadt. Es gibt einen kostenlosen kleinen Bus, der stündlich dorthin fährt. Er bringt uns auch, samt Teller, Geschirr, Besteck, Decke und Kochutensilien wieder zurück und dann heißt es nur noch: Frühstück für den nächsten Tag besorgen und ab zurück ins Wohnheim.

Heute früh treffen wir uns 9 Uhr in der Früh an der Bushaltestelle, Zumindest diejenigen, die von der kurzfristigen Planänderung noch gehört haben, denn eigentlich war der Termin auf 8.30 Uhr festgelegt. Es ist nicht unbedingt effizient, so etwas in letzter Minute zu ändern und nur einem Studenten zu sagen. Wir kennen nicht alle Raumnummern der Kommilitonen, haben bisher kaum Telefonnummern ausgetauscht und e-Mail? Ohne Internet schwierig, um nicht zu sagen nutzlos.

Deshalb ist die Hälfte der Studenten schon da, als wir im Vorlesungssaal ankommen. Aber wir sind ja alle erwachsen und finden (meistens) den Weg. Nach einer Einführung Fredericos in sein Themengebiet hören wir einer ehemaligen DILL-Studentin bei ihrer IFLA-Präsentation zu. Eigentlich ist es mehr eine Werbeveranstaltung. Innerhalb von 40 Minuten sind wir alle "adopted" von der Uni-Parma, um ein Jahr lang kostenlos Mitglied der IFLA zu sein. Das geht so schnell, so schnell kann man gar nicht gucken. Aber egal. Dafür bekommen wir ja ganz viel Info-Material, einen Kugelschreiber und einen kleinen Plüsch-Tribble mit Augen. So süß :).

Und jetzt haben wir auch kostenlosen Internetzugang in einigen Plätzen des Centro Storico. So etwas sollte man mal in Berlin einführen: Gemütlich im Park sitzen und im Internet surfen. So gefällt mir Parma, denn damit habe ich beides auf einmal. Einerseits lerne die italienische Mentalität besser kennen, andererseits kann ich meine Kontakte in Deutschland und aller Welt weiter pflegen. Und meinen Blog schreiben, natürlich!


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Noch in Berlin (nadinemes, 01.Dez 11, 21:03)

Willkommen in Berlin!!! Das war... (ichbinvcp, 24.Dez 10, 20:40)

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Nur noch eine Woche Parma ;( (nadinemes, 09.Dez 10, 20:36)

Ich kriege Besuch!!! :) (nadinemes, 01.Dez 10, 19:55)