Mittwoch, 17. November 2010

Der Traum von Venedig


Venedig bei Nacht

Wie oft im Leben steht man plötzlich im Dunkeln an einem Bahnhof, sieht den Zug abfahren, der den Freund zum Flughafen bringen würde, und erwacht dabei aus einem Traum?
Für mich war es das erste mal und ich habe mich wirklich gefragt: Warum bin ich jetzt plötzlich hier und was mache ich jetzt eigentlich?
Ganz einfach: Zurück nach Parma fahren.
Nach einem traumhaft schönen Wochenende in Venedig erwartet mich jetzt eine völlig neue Aufgabe. Das Praktikum steht an.
Aber wie gern schwelge ich noch in den Erinnerungen an Samstag, Sonntag und Montag.

Wir trafen uns gegen 1 Uhr in Mestre am Hauptbahnhof. Das ist nur wenige Bus- oder Zugminuten von Venedig entfernt und vom Flughafen leichter zu erreichen. Ich war bereits seit 7 Uhr morgens unterwegs. Es war eine sehr kurze Nacht - die Abschiedsfeier ging bis etwa 2 Uhr und ich wollte ja noch ein paar Sachen einpacken. Aber mit 3 Stunden Schlaf intus lässt sich die 4-stündige Zugfahrt auch leichter ertragen bzw. verschlafen.

Angekommen in Venedig suchten wir uns erst einmal unser Hotel. Dafür muss man natürlich über's Wasser. Schiffe fahren in Venedig wie in anderen Städten die Busse und mit einem entsprechenden Ticket kann man je nach Bedarf in jedes "Vaporetto" einsteigen, was da gerade kommt. Ein Traum für jeden Schifffahrtsfanatiker wie mich. Und dann auch noch in den Armen des Freundes durch den Canale Grande schippern... Wen erinnert das noch an das Happy End eines Kinofilms?


Venezianische Gondoliere


Venedig, so wie man es kennt


Bitte nicht reinschubsen :)

Unsere Suite auf der Insel Lido (seineszeichens mein Geburtstagsgeschenk) ließ keine Wünsche unerfüllt - zumindest nicht meine :). Zumal die Begleitung ja sowieso das wichtigste an einer Reise ist... Nur der Blick auf Venedig wurde durch die Bauarbeiten an der Vaporetto-Station direkt vor dem Hotel getrübt. Aber davon habe ich mir nicht die Laune verderben lassen. Nachdem wir unsere Sachen im Hotel postiert hatten ging es zurück in die Stadt. Zu Fuß eroberten wir die Straßen von Venedig, bewunderten die Masken, das teure und wertvolle Murano-Glas und die ebenso teuren und wertvollen Burano-Stickereien und gönnten uns auch eine sehr leckere Lasagne in einem sehr romantischen Restaurant.

Der Sonntag hielt noch eine Überraschung für uns bereit: Der Rattenfänger von Hameln war zu Gast in Venedig. Im Prinzip ging es den Veranstaltern darum, darauf aufmerksam zu machen, dass inzwischen neben den 59000 Einwohnern Venedigs - von denen zudem immer mehr die Stadt verlassen - nun bereits 25000 Touristen die malerische Kanalstadt bevölkern. Da die Industrie zunehmend auf den Tourismus eingestellt ist, leidet auch die Infrastruktur der Stadt - wie etwa durch den häufigeren Schiffverkehr etc. Allerdings glaube ich, dass kaum einer die entsprechenden Flugblätter dazu gelesen hat, waren doch die schwimmende Band und die Luftballons viel interessanter.


Der Linienplan der Schiffe in Venedig - sowas will ich auch!


Victor und ich auf der Rialto-Brücke

Und schon am Montag hieß es mal wieder Abschied nehmen. Allerdings nicht, bevor wir noch einiges an Souvenirs und Weihnachtsgeschenken ergattert hatten. Aber was genau das jetzt war, wird natürlich nicht verraten :).

Mittwoch, 17. November 2010

International Dinner, Final Presentation und Abschiedsabend

Es gäbe so viel mehr zu sagen über diese letzten Tage, die die DILL-Studenten hier in Parma verbracht haben. Aber nachdem bereits so viel Zeit vergangen ist, bleibt vor allem ein Eindruck: Es war sehr aufregend.
Das international Dinner mit Speisen aus der ganzen Welt kann wohl nur als voller Erfolg bezeichnet werden. Alle haben ihr bestes gegeben, um ihr Land zu repräsentieren. Sogar Pakistan war vertreten, auch wenn Männer dort der Tradition nach überhaupt nicht kochen. Aber wenn man 2 Jahre in Europa verbringen will, sollte man sich von dem Gedanken einer kochenden Ehefrau und den stets hilfsbereiten Dienern schnellstens verabschieden. Es sei denn, man nimmt sie einfach mit.
Nach einiger Vorbereitungszeit und einem kleinen Vortrag über das Gericht, welches wir gekocht hatten ging es endlich ans Essen. Der Part namens "Socialising" stand zwar erst ab 18.30 Uhr auf dem Programm, wurde aber bereits vorher praktiziert. Eine gute Gelegenheit, um anwesende Professoren auch mal von der privaten Seite kennenzulernen. Und es wurde sogar ein wenig getanzt - eher ruhig und zurückhaltend, aber immerhin.
Zu spät sollten wir dann aber doch nicht heimfahren. Zum einen, weil für den nächsten Tag die "Final Presentation" unserer Projekte anstand, zum anderen, weil wir sonst im Gebäude eingeschlossen worden wären. Es war nur dem Mut und der Überzeugungskraft unserer afrikanisch/australischen Professorin zu verdanken, dass der Sicherheitsdienst noch ein paar Minuten wartetete.
Die "Final Presentations" des nächsten Tages beschäftigten uns noch bis tief in die Nacht hinein. Zum einen waren die Folien noch nicht komplett fertig, zum anderen mussten wir mit einigen technischen Komplikationen rechnen. Tatsächlich ist die "Bibliotheca internationale" jedoch sehr gut ausgestattet und wir durften sogar unsere eigenen PCs an den Beamer anschließen.
Wieder einmal wurde mir bewusst, wie wichtig es doch ist, bei Präsentationen den Zeitfaktor mit einzuberechnen - wir lagen zwar genau in der Spanne, andere Gruppen jedoch sprachen problemlos 40 statt 20 Minuten über ihre Projekte. Das war so nicht geplant und warf uns weit aus dem Zeitplan. Aber gut, das half wenigstens, den Abschied etwas zu verzögern. Dieser war nämlich wirklich hart. Nahezug jedes Mädchen im Raum musste nach dem letzten Vortrag weinen. Das hatte natürlich nichts mit diesen Vorträgen zu tun, sondern schlichtweg mit der Tatsache, dass sich diese Gruppe, die in 3 Semestern zusammen gewachsen war, so nie wieder zusammenfinden würde. Zumindest nicht für längere Zeit. Daher war man auch entsprechend emotional und ich gestehe ohne Scham - mich hat es auch gepackt.
Umso erstaunter war ich, dass bei der Abschiedsparty am Abend in Stasas Raum gar keine Tränen flossen. Offenbar waren alle zu aufgeregt über die bevorstehende Reise in die Länder, in denen sie das Praktikum absolvieren würden. Dafür wurde viel gelacht, als Jasper seinen Eindruck über die Studenten schilderte. Lin folgte ihm nach und dann - hilfe, ich wurde gezwungen - auch ich. Dabei wurde mir erst klar, wie wenig ich über manche der Studenten weiß. Während einige mir wirklich sehr ans Herz gewachsen sind, habe ich mit anderen kaum gesprochen. Das ist schade - aber nicht die letzte Chance. Schließlich gibt es auch noch Facebook und ein Wiedersehen in Oslo ist auch schon geplant.
Singend und tanzend nahm der Abend seinen Ausklang - um 3 Uhr morgens! Das bedeutete für mich eine weitere Nacht mit weniger als 3 Stunden Schlaf, denn am nächsten Tag ging es für mich auf nach Venedig in ein romantisches Wochenende mit meinem Víctor. Aber das ist eine andere Geschichte...

Dienstag, 9. November 2010

Drei mal Geburtstag

Es gibt eine kleine Tradition bei uns im DILL-Kurs. Jedes Geburtstagskind bekommt eine Karte mit unserem Florenz-Klassenfoto und einen großen Teller voller leckerem Kuchen. Der ist natürlich zum Teilen da, und nicht zum selber essen. Aber verlockend wäre das natürlich schon - so viel Feingebäck nur für mich...
Ich habe die Platte am Freitag Nachmittag bekommen. Da waren einige Leute schon in alle Parma-Welt verstreut und daher gab es umso mehr für die armen Zurückgelassenen. Lecker.
Den ganzen Samstag widmete ich - mit Ausnahme einiger Kommentare zu unserem Greenstone-Projekt - den Vorbereitungen meiner Geburtstagsfeier. Da mich meine Familie am Sonntag besuchen kommen würde, hatte ich festgelegt, dass wir reinfeiern sollten. Eine gute Idee, wie sich herausstellte. Somit war nämlich jeder gezwungen, zumindest bis 24 Uhr zu bleiben um mir zum Geburtstag zu gratulieren. Auch das hatte ich in der Einladungs-e-Mail ausführlichst dokumentiert. Man will ja keine bösen Überraschungen erleben und dann ganz alleine mit sich selbst anstoßen müssen. Außerdem soll es ja Unglück bringen, wenn jemand vor dem Geburtstag gratuliert. Ok, das hatten wir mit dem Freitag ja nun eigentlich auch schon abgehakt.

Die Feier war jedenfalls ein voller Erfolg. Vielleicht war es das gute Essen, die große Getränkauswahl, oder auch der Fakt, dass diese Gruppe, die 1,5 Jahre lang zusammengewachsen war, nächste Woche auseinandergehen würde. Jedenfalls schaffte ich es nach einigen Anläufen, sämtliche Anwesenden auf die Tanzfläche zu zerren. Einige sträubten sich mehr, andere weniger. Aber ich denke mal, Spaß hatten alle. Ich auf jeden Fall, konnte ich doch seit langem Mal wieder Salsa tanzen. Vielen Dank hierfür an den mutigen Jasper, der sich dafür die wesentlichsten Grundlagen hat erklären lassen und die Herauforderung glänzend gemeistert hat. Und auch mein Basistanzkurs hat sich mal wieder gelohnt. Auch wenn mir Danijel bei unserem Cha-Cha-Cha entschieden zu schnell und zu weit fortgeschritten war. Ich bin eben doch etwas eingerostet mit meinen nun schon 24 Jahren. Aber egal, schließlich ging es nur um den Spaß.


Gaaaaaanz viel zu essen...


Gaaaaaanz viele Gäste...


Bitte nicht auf die Füße treten!!!


"Germany"


Danijel erklärt mir mein Geschenk :) Miss you, "best friend ever" ;)
Man beachte die neue Jacke!


Nach 24 Uhr gab es dann erst mal Geschenke. Neben der ausgesprochen trendigen Jacke, gesponsert von der gesamten DILL-Truppe habe ich noch einige Kleinigkeiten bekommen, die mir gezeigt haben, dass ich tatsächlich sehr schnell in die Gruppe reingewachsen bin. Umso schwieriger war deshalb auch für mich der Abschied von einem unserer Digital Librarians. Danijel hat sich schon eine Woche im Voraus von uns getrennt, um auf einem Kongress ein Paper zu präsentieren. Hut ab, mein Lieber und viel Erfolg dabei.

Meinen "eigentlichen" Geburtstag habe ich dan hauptsächlich mit der Familie verbracht, die extra für mich angereist ist. Meine Eltern aus Padua, meine Schwester aus Mailand. Vielleicht sollte ich öfter mal zu meinem Geburtstag im Ausland sein, damit sie öfter einen sehr triftigen Grund haben, durch die Welt zu reisen.
Nach der Besichtigung meines Zimmers und dem Geschenkeauspacken gab es etwas zu essen in einer sehr noblen Pizzeria. Da muss man schon mal eine Stunde auf sein Essen warten können.
Der darauffolgende Stadtrundgang fiel dann eher kurz aus. Einige der wichtigsten Dinge haben wir natürlich trotzdem gesehen. Etwa die Touristeninfo und den Souvenirshop, um ein bisschen "Nippes" zu kaufen. Ich lerne selbst in der deutschen Sprache immer wieder neue Worte :).


Die Messerschmidts in Parma

Und ich habe das erste mal seit ich hier bin "echten" Parmaschinken gegessen - zu salzig, wenn man mich fragt. Aber selbstverständlich muss man das mal probiert haben, wenn man schon mal hier ist.


Hm, Parmaschinken!

Abendessen gab es dann in einer Bar mit kostenlosem Buffet - sofern man etwas zu trinken bestellt. Natürlich nicht in irgendeiner Bar, sondern in der mit der allerbesten Pizza Parmas.
Im Sommer ist der Flair noch ein ganz anderer, wenn es nicht regnet, und wenn viele Leute an den Tischen sitzen und reden - aber ich habe nun mal nicht im Sommer Geburtstag, sondern im wunderschönen Herbst...


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Noch in Berlin (nadinemes, 01.Dez 11, 21:03)

Willkommen in Berlin!!! Das war... (ichbinvcp, 24.Dez 10, 20:40)

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Nur noch eine Woche Parma ;( (nadinemes, 09.Dez 10, 20:36)

Ich kriege Besuch!!! :) (nadinemes, 01.Dez 10, 19:55)