Der Traum von Venedig
- nadinemes am 17.Nov 10, 18:14
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Venedig bei Nacht
Wie oft im Leben steht man plötzlich im Dunkeln an einem Bahnhof, sieht den Zug abfahren, der den Freund zum Flughafen bringen würde, und erwacht dabei aus einem Traum?
Für mich war es das erste mal und ich habe mich wirklich gefragt: Warum bin ich jetzt plötzlich hier und was mache ich jetzt eigentlich?
Ganz einfach: Zurück nach Parma fahren.
Nach einem traumhaft schönen Wochenende in Venedig erwartet mich jetzt eine völlig neue Aufgabe. Das Praktikum steht an.
Aber wie gern schwelge ich noch in den Erinnerungen an Samstag, Sonntag und Montag.
Wir trafen uns gegen 1 Uhr in Mestre am Hauptbahnhof. Das ist nur wenige Bus- oder Zugminuten von Venedig entfernt und vom Flughafen leichter zu erreichen. Ich war bereits seit 7 Uhr morgens unterwegs. Es war eine sehr kurze Nacht - die Abschiedsfeier ging bis etwa 2 Uhr und ich wollte ja noch ein paar Sachen einpacken. Aber mit 3 Stunden Schlaf intus lässt sich die 4-stündige Zugfahrt auch leichter ertragen bzw. verschlafen.
Angekommen in Venedig suchten wir uns erst einmal unser Hotel. Dafür muss man natürlich über's Wasser. Schiffe fahren in Venedig wie in anderen Städten die Busse und mit einem entsprechenden Ticket kann man je nach Bedarf in jedes "Vaporetto" einsteigen, was da gerade kommt. Ein Traum für jeden Schifffahrtsfanatiker wie mich. Und dann auch noch in den Armen des Freundes durch den Canale Grande schippern... Wen erinnert das noch an das Happy End eines Kinofilms?
Venezianische Gondoliere
Venedig, so wie man es kennt
Bitte nicht reinschubsen :)
Unsere Suite auf der Insel Lido (seineszeichens mein Geburtstagsgeschenk) ließ keine Wünsche unerfüllt - zumindest nicht meine :). Zumal die Begleitung ja sowieso das wichtigste an einer Reise ist... Nur der Blick auf Venedig wurde durch die Bauarbeiten an der Vaporetto-Station direkt vor dem Hotel getrübt. Aber davon habe ich mir nicht die Laune verderben lassen. Nachdem wir unsere Sachen im Hotel postiert hatten ging es zurück in die Stadt. Zu Fuß eroberten wir die Straßen von Venedig, bewunderten die Masken, das teure und wertvolle Murano-Glas und die ebenso teuren und wertvollen Burano-Stickereien und gönnten uns auch eine sehr leckere Lasagne in einem sehr romantischen Restaurant.
Der Sonntag hielt noch eine Überraschung für uns bereit: Der Rattenfänger von Hameln war zu Gast in Venedig. Im Prinzip ging es den Veranstaltern darum, darauf aufmerksam zu machen, dass inzwischen neben den 59000 Einwohnern Venedigs - von denen zudem immer mehr die Stadt verlassen - nun bereits 25000 Touristen die malerische Kanalstadt bevölkern. Da die Industrie zunehmend auf den Tourismus eingestellt ist, leidet auch die Infrastruktur der Stadt - wie etwa durch den häufigeren Schiffverkehr etc. Allerdings glaube ich, dass kaum einer die entsprechenden Flugblätter dazu gelesen hat, waren doch die schwimmende Band und die Luftballons viel interessanter.
Der Linienplan der Schiffe in Venedig - sowas will ich auch!
Victor und ich auf der Rialto-Brücke
Und schon am Montag hieß es mal wieder Abschied nehmen. Allerdings nicht, bevor wir noch einiges an Souvenirs und Weihnachtsgeschenken ergattert hatten. Aber was genau das jetzt war, wird natürlich nicht verraten :).