Donnerstag, 9. Dezember 2010

Nur noch eine Woche Parma ;(

Ich wussste es schon, bevor ich hierher gekommen bin - es wird einen Tag geben, an dem ich auf dieses ERASMUS-Semester zurückblicke und noch einmal alles Revue passieren lasse. Dann packe ich meinen Koffer, mache mich auf zum Flughafen und das Abenteuer geht zu Ende.
Noch ist es nicht so weit. Noch habe ich genau 5 Tage hier in Parma. Natürlich gibt es sehr viele Dinge, die ich gerne noch gemacht hätte, aber das macht nichts. Parma verschwindet ja nicht einfach, nur weil ich weg bin.
Auf jeden Fall war es ein aufregendes Semester - und ein tolles obendrein. Und dann habe ich auch noch mal Besuch von meinem Freund bekommen :).
Dieses Mal sind wir nicht gleich aus der Stadt geflüchtet, sondern haben einen gemütlichen Spaziergang gemacht. Der Weihnachtsbaum war hell erleuchtet, als ich zum Bahnhof gefahren bin. Als ich dann mit Freund an der Hand zurückkam, waren die Lichter wieder aus. Ich warte immer noch darauf, dass sie wieder angehen, allerdings hängen im Moment sehr viele weiße Kugeln sowie rosa und blaue Schleifchen daran - da muss ich wohl noch länger warten.
Ansonsten hängt die Beleuchtung allerdings inzwsichen und erleuchtet jeden Abend die Straßen.
Ganz ähnlich sieht es in Mantua aus, wo uns der Zug am Samstag hinbrachte. Eine traumhafte Stadt, ihreszeichens Weltkulturerbe und man sieht auch gleich, warum. Die Gebäude sind so alt wie beeindruckend, die Straßen erinnern an die alten Filme und zusammen mit der vorweihnachtlichen Stimmung ergibt sich ein ganz wunderbares Gesamtbild.
Am Sonntag haben wir uns Parma dann auch noch mal im Hellen angesehen. Und dann wurde gekocht. Ich musste doch den Übriggebliebenen hier im Studentenwohnheim mal meinen Freund vorstellen. Dazu haben wir natürlich auch noch zwei Kerzen angezündet: So wie es sich gehört am zweiten Advent.
Ich freue mich schon auf den nächsten, dritten Advent. Dann wird zwar bereits Aufbruchsstimmung herrschen, aber davon lassen wir uns sicher nicht abhalten. Lebkuchen schmecken immer. Und vielleicht probieren wir ja auch mal das typisch italienische Pannetone...

Mittwoch, 17. November 2010

International Dinner, Final Presentation und Abschiedsabend

Es gäbe so viel mehr zu sagen über diese letzten Tage, die die DILL-Studenten hier in Parma verbracht haben. Aber nachdem bereits so viel Zeit vergangen ist, bleibt vor allem ein Eindruck: Es war sehr aufregend.
Das international Dinner mit Speisen aus der ganzen Welt kann wohl nur als voller Erfolg bezeichnet werden. Alle haben ihr bestes gegeben, um ihr Land zu repräsentieren. Sogar Pakistan war vertreten, auch wenn Männer dort der Tradition nach überhaupt nicht kochen. Aber wenn man 2 Jahre in Europa verbringen will, sollte man sich von dem Gedanken einer kochenden Ehefrau und den stets hilfsbereiten Dienern schnellstens verabschieden. Es sei denn, man nimmt sie einfach mit.
Nach einiger Vorbereitungszeit und einem kleinen Vortrag über das Gericht, welches wir gekocht hatten ging es endlich ans Essen. Der Part namens "Socialising" stand zwar erst ab 18.30 Uhr auf dem Programm, wurde aber bereits vorher praktiziert. Eine gute Gelegenheit, um anwesende Professoren auch mal von der privaten Seite kennenzulernen. Und es wurde sogar ein wenig getanzt - eher ruhig und zurückhaltend, aber immerhin.
Zu spät sollten wir dann aber doch nicht heimfahren. Zum einen, weil für den nächsten Tag die "Final Presentation" unserer Projekte anstand, zum anderen, weil wir sonst im Gebäude eingeschlossen worden wären. Es war nur dem Mut und der Überzeugungskraft unserer afrikanisch/australischen Professorin zu verdanken, dass der Sicherheitsdienst noch ein paar Minuten wartetete.
Die "Final Presentations" des nächsten Tages beschäftigten uns noch bis tief in die Nacht hinein. Zum einen waren die Folien noch nicht komplett fertig, zum anderen mussten wir mit einigen technischen Komplikationen rechnen. Tatsächlich ist die "Bibliotheca internationale" jedoch sehr gut ausgestattet und wir durften sogar unsere eigenen PCs an den Beamer anschließen.
Wieder einmal wurde mir bewusst, wie wichtig es doch ist, bei Präsentationen den Zeitfaktor mit einzuberechnen - wir lagen zwar genau in der Spanne, andere Gruppen jedoch sprachen problemlos 40 statt 20 Minuten über ihre Projekte. Das war so nicht geplant und warf uns weit aus dem Zeitplan. Aber gut, das half wenigstens, den Abschied etwas zu verzögern. Dieser war nämlich wirklich hart. Nahezug jedes Mädchen im Raum musste nach dem letzten Vortrag weinen. Das hatte natürlich nichts mit diesen Vorträgen zu tun, sondern schlichtweg mit der Tatsache, dass sich diese Gruppe, die in 3 Semestern zusammen gewachsen war, so nie wieder zusammenfinden würde. Zumindest nicht für längere Zeit. Daher war man auch entsprechend emotional und ich gestehe ohne Scham - mich hat es auch gepackt.
Umso erstaunter war ich, dass bei der Abschiedsparty am Abend in Stasas Raum gar keine Tränen flossen. Offenbar waren alle zu aufgeregt über die bevorstehende Reise in die Länder, in denen sie das Praktikum absolvieren würden. Dafür wurde viel gelacht, als Jasper seinen Eindruck über die Studenten schilderte. Lin folgte ihm nach und dann - hilfe, ich wurde gezwungen - auch ich. Dabei wurde mir erst klar, wie wenig ich über manche der Studenten weiß. Während einige mir wirklich sehr ans Herz gewachsen sind, habe ich mit anderen kaum gesprochen. Das ist schade - aber nicht die letzte Chance. Schließlich gibt es auch noch Facebook und ein Wiedersehen in Oslo ist auch schon geplant.
Singend und tanzend nahm der Abend seinen Ausklang - um 3 Uhr morgens! Das bedeutete für mich eine weitere Nacht mit weniger als 3 Stunden Schlaf, denn am nächsten Tag ging es für mich auf nach Venedig in ein romantisches Wochenende mit meinem Víctor. Aber das ist eine andere Geschichte...

Montag, 1. November 2010

Spontan in Bologna

Spontane Einfälle sind doch meistens die besten. Ok, ganz spontan war er nicht. Nach Bologna wollte ich sowieso noch mal fahren. Aber das ich nun gerade am Samstag fahren würde, ohne jegliche Begleitung, nicht einmal von einem Reiseführer, ist doch eher untypisch. Egal. Ich schwinge mich am nicht mehr ganz so frühen morgen auf mein Fahrrad und komme 15 Minuten vor Abfahrt des Zuges am Bahnhof an. Oh je, ob ich das wohl noch schaffe? An den Automaten stehen lange Schlangen, genauso an den Schaltern. Aber ich weiß ganz genau was ich will und so gehe ich direkt zu dem Automaten am Gleis 1. Hier steht ein Pärchen, das sich offensichtlich nicht entscheiden kann und ein Mann, der nur einen ruhigen Platz zum telefonieren sucht. Wenige Minuten später stehe ich am Gleis, der Zug fährt ein, und ich suche mir ein gemütliches Plätzchen.

In Bologna angekommen wird mir erst bewusst, dass ich keine Ahnung habe, was ich hier eigentlich sehen möchte. Ich gehe einfach in irgendeine Richtung, die vielversprechend aussieht und finde reichlich schöne Sachen.





Ich folge dem Markt, finde einen Vodafone-Shop um meine Handykarte aufzuladen und lande auch geradewegs auf der Piazza Maggiore.


Neptunbrunnen auf der Piazza Maggiore

Und siehe da, dort gibt es nicht nur schöne Häuser und Straßen, sondern auch kostenlos Lasagne und Eis. Ein Verein für saubere Städte in Italien feiert hier ein Fest mit und für alle Bürger und ein junger Italiener arabischer Herkunft boxt sich durch die Schlangen, um mir auch noch etwas von den Leckereien zu besorgen. Eigentlich arbeitet er ja für die Organisation, aber die Party ist fast vorbei und daher nimmt er sich gerne Zeit, mir einige Schönheiten Bolognas zu zeigen. Das Rathaus zum Beispiel, das gleichzeitig auch Museum und Bibliothek ist und daher Schätze der Malerei und Skulpturbildnerei beherbergt. Oder den wunderbaren Ausblick auf die Stadt von einem der höchsten Türme Bolognas aus. 492 Stufen steigen wir nach oben und man merkt ihm an, dass er das nicht gewohnt ist. Naja, ich laufe ja auch gerne mal zwei mal am Tag 102 Stufen hoch. Das trainiert für solche Strapazen.


Bologna von oben


Ein erschöpfter Omar



Dann führt mich Omar – ich werde erst später erfahren, dass er so heißt – über den Markt, erzählt mir von seinem Leben in Italien und spendiert mir sogar noch ein großes Stück Pizza. Das ich mein Buch und meine Fahrkarte nach Hause selbst bezahlen will, scheint ihn tatsächlich zu kränken. Die östliche Mentalität ist offensichtlich eine andere, als die europäische, zumindest als die deutsche. Aber alles in allem ist es wirklich ein gelungener Ausflug. Und ich habe einen Freund mehr in der Welt gewonnen. Sie wird immer kleiner – zumindest scheint mir zur Zeit sehr oft so. Gab es nicht mal eine Zeit, in der ich nicht allein über die Straße gehen durfte?


"Farräder oder Motorräder abstellen verboten"

Donnerstag, 21. Oktober 2010

Das Leben eines Baggerfahrers...

...ist hart und beschwerlich. Schon gegen 7 Uhr quält er sich aus dem Bett. Die Sonne ist noch nicht einmal aufgegangen, als er bereits an seinem Tisch sitzt und seinen Espresso schlürft. Die Kinder liegen noch im Bett. Die Frau bereitet das Frühstück vor. Er ißt nur einige Kekse, dann verlässt er das Haus. In seinem kleinen Fiat macht er sich auf dem Weg, die Via Langhirano entlang, biegt auf das Campusgelände ein und parkt seinen Wagen direkt vor der Baustelle. Dann wechselt er das Gefährt – vom unscheinbaren Kleinwagen steigt er nun in die große gelbe Karosserie. Meckernd und schnaubend setzt sich der Bagger in Bewegung – erklimmt die Sandberge, walzt die Erdwälle glatt, krallt nach dem Boden der vor ihm liegt und wirft ihn wieder ab. Er ist der Inbegriff der Kraft selbst: Groß, stark, laut. Und er weckt damit hunderte Studenten und Arbeiter, die wenige Meter entfernt eben noch friedlich in ihren Betten lagen.
Aber nicht mit mir, mein lieber. So nicht! Ich weiß schon, wie ich diese unangenehme Art geweckt zu werden ein für allemal zur Vergangenheit mache. Ich stehe einfach früher auf!
Das ist auch dringend nötig. Langsam aber sicher neigt sich das Semester nämlich dem Ende zu und das heißt, dass auch die gestellten Prüfungsarbeiten nun bald mal erledigt werden sollten. Jeder aus der Klasse arbeitet hart daran, zumal, wenn das Abgabedatum mal schnell um zwei Monate noch vorn verlegt wird – zumindest verglichen mit dem, was im Handbuch steht. Daher wird dieser Blog hier auch nicht mehr so oft aktualisiert, wie er eigentlich sollte. Aber es kommt auch eine Zeit nach den Prüfungen. Und dann kann man auch wieder mehr erleben... und schreiben!

Sonntag, 10. Oktober 2010

Beat of Parma

Nachdem ich nun schon über einen Monat lang hier in Parma bin, kann ich mich jetzt endlich auch als Einheimische fühlen. Denn erst jetzt habe ich jenes Utensil ersatnden, was für jeden Parmesaner selbstverständlich ist: ein Fahrrad! Zugegeben, es ist alt, es klappert ziemlich verdächtig und ich muss wohl noch ein bisschen dran schrauben und drehen, bevor es allen meinen Anforderungen entspricht. Aber es ist fahrtüchtig und tatsächlich bin ich damit schneller in der Uni, als wenn ich mit dem Bus fahre. Zumindest, wenn ich, wie ich das nun mal mache, erst auf den letzten Drücker mein Zimmer verlasse und noch eine gefühlte Ewigkeit an der Haltestelle stehen müsste. Auf meinen neuen Drahtesel muss ich nämlich nicht warten. Der fährt, wenn ich es ihm sage. So, wie es sein soll!
Außerdem habe ich nun auch endlich einmal das Parmaer Nachtleben erkundet. Die ERASMUS-Organisation ESN-ASSI beginnt jetzt, pünktlich zum Semesterbeginn, mit den Veranstaltungen für die ausländischen Studenten. Es scheint so, als würde man hier vor allem auf eines Wert legen: Party, Party, Party! So geht es beim Welcome-Day auch hauptsächlich darum den Studenten zu sagen wann sie wo mit wem feiern können und zeigen Bilder davon wie das ganze im letzten Jahr aussah.
Und dieses Jahr? Carol und ich machen uns mit dem letzten Bus in die Stadt auf den Weg und laufen das letzte Stück. Dank meiner Stadtplanskizze kommen wir auch ohne weitere Probleme zum Club. Allerdings dennoch ein bisschen zu spät, um den Ansturm auf das Buffet mitzubekommen. Das ist dann auch nach. 2 Minuten bereits leer geräumt ist und auch für die Sangria bleibt nur noch etwa eine halbe Stunde Zeit, bevor sie sich restlos auf die vielen Plastikbecher verteilt hat. Natürlich kann man auch hier im Club essen bestellen. Der Preis entspricht aber nicht unbedingt den studentischen Verhältnissen. Daher verzichten wir dann doch. Wie gut, dass ich zu Hause bereits gegessen hatte.
Als wir es uns gerade an einem Tisch gemütlich gemacht haben, kommen ein paar der ERASMUS-Organisatoren vorbei, um mit uns zu quatschen. Sie erklären uns auch, dass hier erst ab Mitternacht getanzt wird, was uns einigermaßen enttäuscht, da die letzten Nachtbusse zurück ca. 1 Uhr fahren. Da bleibt nicht viel Zeit, sich auf der Tanzfläche auszutoben. Aber wie das leben so spielt entscheidet sich der DJ dieses Mal bereits gegen 23 Uhr tanzbare Musik aufzulegen. Auf dem Parkett bleibt es trotzdem einigermaßen ruhig. Offensichtlich ist jeder hier zu scheu, um der erste zu sein. Und wer von den zahlreichen Gästen aus Italien, den USA, Spanien, Frankreich, und vielen weiteren Ländern macht dann den Anfang? Drei junge Frauen mit deutscher Staatsbürgerschaft. Wer hätte das gedacht? Ich glaube, damit widersprechen wir so ziemlich jedem Klischee, dass es von uns gibt. Aber wen stört’s? Hauptsache, wir haben Spaß! Und bis die anderen sich dann auch mal trauen, dauert es auch nicht mehr lange.

Dienstag, 28. September 2010

Parma - und was es hier so gibt

Nachdem ich mich hier so einigermaßen eingelebt habe, wird es Zeit, mir mal die Umgebung näher anzuschauen. Parma selbst kenne ich ja schon ganz gut, aber der Campus um mich herum hat auch einiges zu bieten - bald.
Ich werde nämlich nahezu jeden Morgen von sehr fleißigen Menschen geweckt, die schon um 7 Uhr direkt hinter dem Haus buddeln, bauen und hämmern. Hier ist im Moment alles im Umbruch. Es soll ein schöner Park zum joggen entstehen, das Schwimmbad steht schon, ist aber noch nicht eröffnet und das Studentenwohnheim selbst wird auch immer moderner. Auf dem Campus selbst gibt es auch so einiges an Freizeitmöglichkeiten - leider alles gegen saftige Bezahlung. Zumindest die Sportanlagen darf man ohne Entgelt nicht benutzen. Das Freibad hat um diese Jahreszeit natürlich geschlossen und als ich am Samstag und Sonntag am Restaurant und der Studentenbar vorbeischlenderte, waren diese auch noch zu.
Also muss ich andere Möglichkeiten finden, mir die Zeit zu vertreiben. Eine Fahrradtour zum Beispiel. Ein Fahrrad über 3 Stunden lang zu leihen kostet auch nur 2,10 €. Das kann man sich dann trotz Streiterei mit dem Bafög-Amt noch leisten. Und dafür hatten wir dann wunderbares Wetter und eine sehr lustige Zeit. Hier in Parma hat jeder, der etwas auf sich hält, ein Fahrrad. Man kann auch fast jede Strecke auf diese Weise zurücklegen. Selbst vom Wohnheim bis zum Institut dauert es höchstens 25 Minuten. Nur schade, dass es so schwer ist, ein gebrauchtes Rad zu finden - sonst würde ich mich längst täglich auf meinen Drahtesel schwingen, um zur Uni zu kommen. Außerdem hat so ein Rad auch keine begrenzten Fahrzeiten, wie etwa die Busse, die nur bis 20 Uhr fahren. Die besonderen "Pronto-Busse", die auf Zu- bzw. Anruf kommen, fahren auch nur bis 1 Uhr nachts. Und man weiß nie, wie man dann von einem Stadtausflug wieder zurückkommt.
Daher verbringen wir auch die meisten Abende gemütlich im Studentenwohnheim, kochen und schauen einen Film. Das macht auch Spaß und ist nicht so kalt... :)

Parmas Flora und Fauna:


Aus dem vertrockneten Flussbett wird langsam aber sicher ein richtiger Strom!


Süße kleine Schildkröten im Teich des Parco Ducale


Also ich sage, das ist eine Ratte - 30 cm lang, aber trotzdem eine Ratte! Gegenstimmen?


Und, wo ist das Vögelchen?

Sonntag, 12. September 2010

The Storm is over...

Allmählich beruhigt sich das Wetter wieder hier in Parma und zeigt das Gesicht, das man von Italien erwartet. Blauer Himmel, 25-30 Grad. So soll es sein. Und allmählich kommen wir hier auch in den neuen Alltagstrott. Dies heißt zumindest für die nächsten 8 Wochen: donnerstags und freitags Uni, den Rest der Zeit haben wir frei. Natürlich müssen wir auch Gruppenarbeiten machen und Aufgaben erledigen, aber ich denke, ich werde hier sehr viel Zeit haben. Und was mache ich in der Zeit? Lesen, Sport treiben und abends mit den anderen Studenten kochen. Das gibt mir die Möglichkeit, die Esstraditionen vieler verschiedener Länder und sogar verschiedener Kontinente aus erster Hand kennenzulernen. China, Niederlande und Italien (diesen Part hat allerdings Christin übernommen) haben wir schon versucht. Alles ist sehr zu empfehlen.
Weiterhin werde ich die Zeit wohl auch nutzen, um Parma endlich richtig kennenzulernen. Selbst in einer „kleinen“ Stadt wie dieser kann ich mich verlaufen. Das habe ich bereits bewiesen. Kein Problem! Da ich mich in diese Hinsicht sehr gut kenne, habe ich immer einen Stadtplan dabei. Und irgendwann schaffe ich es vielleicht auch ohne. Aber dafür muss ich mich erst mal richtig umschauen, was hiermit geschehen soll.












"Ich bin heute ein bisschen nervös!"

Mittwoch, 8. September 2010

Bibliotheca Palatina

Wann bin ich das letzte Mal mitten in der Nacht aufgeschreckt, weil es regnete, donnerte und blitzte? Heute Nacht! Und davor? Das weiß ich nicht mehr. Auf jeden Fall ist es halb fünf Uhr früh, als ich aufwache und merke, dass es hereinregnet. Nicht viel, aber genug, um das Fenster besser wieder zu schließen. Dann denke ich mir: Das ist gut, wenn es nachts regnet, ist es tagsüber trocken. Aber falsch gedacht.
Gut, dass wir heute keine Stadtführung machen, sondern nur innen aufhalten. Als erstes besuchen wir die Blibliotheca Palatina, eine wirklich wunderschöne und unglaublich alte Bibliothek, geschmückt mit Gemälden und Frescos aus dem 18. Jahrhundert. Dort wird uns der erste Zettelkatalog gezeigt. Für uns ist der natürlich schon veraltet, aber damals wurde hauptsächlich mit Buchkatalogen gearbeitet. Trotzdem hielten die meisten diese Zettelkataloge für "Kartenspiele" und verstanden nicht ihre Bedeutung für die Bibliotheksarbeit.
Aber ich will nicht weiter den Historiker spielen. Lieber sollte die Bilder sprechen lassen.









Nach diesem Rundgang erwartet uns es eine Willkommensansprache des Vizerektors der Universität. Was uns nicht klar war, ist, dass auch ein Kamerateam und ein Fotograf anwesend sein würde. Offenbar sind solche internationalen Klassen trotz aller Erasmus-Bemühungen hier immer noch etwas besonderes. Zumindest, wenn es sich um außereuropäische Studenten handelt. Als kleines Willkommensgeschenk erhalten wir auch eine Regenjacke (Wie passend!) mit dem Logo der Universität Parma. Außerdem werden danach alle Studenten registriert, bekommen ihren Studentenausweis und ihr Passwort für das Internet. Zumindest all jene, die heute zwei Passbilder von sich dabei haben. Dass wir diese brauchen würden, erfahren wir natürlich erst 20 Minuten vor der Veranstaltung. Zu spät, um noch einmal zurück ins Wohnheim zu fahren und die bereits gemachten Bilder zu holen und auch zu spät, um neue zu machen. Trotzdem ist danach die Hälfte der Gruppe danach glücklicher Besitzer des Internetpassworts für das Universitätsnetz und macht sich auf den Weg nach Hause. Ich dagegen setze mich noch in der nun aufgetauchten Sonne einen einen Cafétisch im Stadtzentrum. Schließlich muss ich ja noch meinen Blog schreiben!

Dienstag, 7. September 2010

Regen in Parma

Da fährt man extra nach Italien, um mal einen richtigen Sommer zu haben, und dann regenet es hier plötzlich die ganze Zeit. Zumindest sagt der Wetterbericht für die nächsten drei Tage weiterhin Schauer und Gewitter an. Und die Temperaturen liegen zwischen 20 und 25 Grad - es fühlt sich aber viel kälter an!
Aber ich will ja nicht die ganze Zeit über das Wetter reden. Um das zu verhindern muss ich allerdings gestehen, dass ich heute kein glänzendes Beispiel für die deutsche Pünktlichkeit bin. Es ist 8 Uhr morgens, als ich ganz gemütlich aufstehe, und es ist 9 Uhr morgens, als mir in den Sinn kommt: "Wollten wir uns nicht heute schon um 9 treffen?" Ja, wollten wir. Also mache ich mich schnellstens auf den Weg zum Bus. Aber irgendwie biegt der einfach nciht in die Straße ein, von der ich dachte, er würde sie passieren. Also fahre ich wieder mit dem nächsten Bus zurück und laufe den Rest der Strecke. Als ich im Raum ankomme, fehlen immer noch 6 Personen, 5 tauchen den ganzen Tag lang nicht auf. Entweder, sie kommen nicht aus den gemütlichen Betten, oder sie haben einfach keine Lust. Immerhin wird mir auch (nach 45 Minuten Verspätung) gesagt: "Du hast nichts verpasst." Das ist natürlich nicht ganz richtig. Aber momentan werden einfach immer noch so viele organisatorische Sachen geklärt, die für mich entweder nicht, oder noch nicht relevant sind. Daher bin ich auch nicht allzu verzweifelt über die Verspätung.
Was allerdings wirklich interessant ist heute, sind die Informationen über Sprachkurse. Die Italienisch-Kurse für Erasmus-Studenten beginnen erst am 27. September. Bis dahin muss ich also auf eigene Faust meine Sprachkenntnisse erweitern. Und natürlich gibt es Sprachkurse in anderen Sprachen nur mit Italienisch als Lehrsprache. Spanisch lernen mit einem Italienischen Lehrer? Das wird lustig!
Heute Nachmittag gibt es noch eine kleine Zusammenfassung über die Geschichte Parmas. Gerade mal 1,5 Stunden braucht die Dozentin, um uns durch ca. 2300 Jahre Geschichte zu führen. Und mir kommt es sogar noch kürzer vor. Auf jeden Fall habe ich mir vorgenommen, den kleinen Ort Busseto zu besuchen, in welchem mein Lieblingsopernkomponist geboren wurde. 40 Minuten soll es dauern, mit den Bus in Verdis Heimatstadt zu fahren. Eigentlich wollte ich ja mit Rad dahin fahren, wenn ich endlich den Laden finde, in dem es gebrauchte Drahtesel für unter 30 Euro geben soll. (Hier in Parma fährt jeder mit dem Rad, das erinnert mich sehr an Ludwigsfelde.) Aber bei der Entfernung nehme ich vielleicht doch lieber den Bus. Und das auch erst, wenn ich wieder ein bisschen Blau am Himmel sehe...

Montag, 6. September 2010

Ludwigsfelde ist nicht im System!

Es ist merkwürdig, wenn ein italienischer Mitarbeiter der Universität Parma mich ansieht und weder meine Nationalität noch meinen Namen kennt, aber schon den Ort, aus dem ich komme.
So geht es mir heute morgen, als ich nach einer Einfrührung in das Uni-Systems in Parma versuche, mein "Booklet" zu bekommen. Ein kleines Buch, was mich als Parma-Studentin ausweist und mir ermöglicht, all meine Prüfungen und Noten einzutragen.
Heute bekomme ich es nicht, denn dazu müssen meine Daten in das System eingetragen werden. Und dazu muss das System die Stadt Ludwigsfelde kennen. Und dazu musste heute morgen eine e-Mail an den Verantwortlichen geschrieben werden, damit dieser meine kleine Geburtstadt in den Computer speist. So kompliziert kann das sein. Aber das macht ja nichts. Ich kann ja noch ein wenig auf den Studentenausweis warten. Und auf den Mietvertrag. Und...
Und während ich warte, machen wir heute Nachmittag erst mal eine kleine Touri-Tour durch Parma, lernen einige wichtige Orte kennen und lassen uns etwas über die Historie Parmas erzählen. Ich bin sehr gespannt, was sie uns zeigen werden, zumal heute auch gutes Wetter zum laufen ist. Der Himmel ist wolkig und es ist angenehme 20 Grad warm. Aber eigentlich wäre mir wärmeres Wetter dann doch lieber...

Letzte Änderungen

Noch in Berlin (nadinemes, 01.Dez 11, 21:03)

Willkommen in Berlin!!! Das war... (ichbinvcp, 24.Dez 10, 20:40)

Der letzte Eintrag... (nadinemes, 18.Dez 10, 01:30)

Nur noch eine Woche Parma ;( (nadinemes, 09.Dez 10, 20:36)

Ich kriege Besuch!!! :) (nadinemes, 01.Dez 10, 19:55)